Historia naturalis Theriacae Andromachi, oder Beschreibung der Thiere, Pflanzen und Mineralien, welche zu der Composition des Theriacks, von Andromacho beschrieben, genommen werden.

Frankfurt am Main: Johann Beyers Erben, 1679. softcover. Gut. Kl.-8vo. (ca. 16 x 10 cm). Moderner Buntpapier-Umschlag, 224 S., 3 Bll., 1 Bl. (w). Ferguson I, 152. Erste dt. Ausgabe. Vgl. Caillet 2200, Ferchl 92 und Neu 880 (franz. Ausgaben). - Seltene deutsche Übersetzung von Charas' Abhandlung über das seit der Antike bekannte Heilmittel Theriak, die zuerst 1668 unter dem Titel "Histoire naturelle des animaux, des plantes, & des minéraux qui entrent dans la composition de la Thériaque..." erschien. - Der französische Apotheker und Arzt Charas (1619-1698) beschäftigte sich während seiner Laufbahn in Orange und Paris intensiv mit dem Theriak und durfte das behördlich streng kontrollierte Herstellungsverfahren in seiner Apotheke durchführen. Im vorliegenden Werk macht er allerdings auch Vorschläge zur Verbesserung der Rezeptur und setzt sich kontrovers mit der damals aus Giftschlangen (Vipern) gewonnenen Zutat auseinander. Die Zusammensetzung des Theriaks, in der Antike eigentlich als Gegengift bei Schlangenbissen verwendet, dann mehrfach modifiziert und als universelles Heilmittel propagiert, wurde über die Jahrhunderte immer wieder verändert. Namensgebend war in diesem Fall besonders Andromachos d. Ä., griechischer Leibarzt von Kaiser Nero, dessen Variante (Theriaca Andromachi) schließlich über 60 Zutaten enthielt. - Sehr sauberes Exemplar mit stabiler Fadenheftung in einem neuen Umschlag mit ebenfalls erneuertem fliegenden Vorsatzblatt.